Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde!

Im Namen der notleidenden Menschen in Aleppo und in N-W-S (Nord-West-Syrien) möchten wir uns aufrecht für Ihre beeindruckende Unterstützung und Ihr Vertrauen in unsere Arbeit bedanken. Viel konnten wir bewirken und ein wenig das Leid der Menschen dadurch lindern.

Unsere Arbeit im Jahr 2023 und die ersten Monate im neuen Jahr 2024 war zu einem guten Teil durch das dramatische Erdbeben im Februar 2023 geprägt. Die Lage der Menschen in Aleppo und im N-W-S hat sich in der Zwischenzeit normalisiert, jedoch leider nicht verbessert.

 

Lage in Aleppo
Meine Tante in Aleppo teilte mir vor Kurzem am Telefon mit: „Wenn wir heute durch die Straßen gehen, können wir nicht unterscheiden welche Häuser nun vom Krieg oder vom Erdbeben zerstört sind.“ Die Menschen haben sich an die Zerstörung gewöhnt.

 

Hilfsprojekte in Aleppo
Durch das Erdbeben haben viele Menschen ihre Wohnungen verloren. Für besonders bedürftige Familien hat unser Verein letztes Jahr und zum Teil auch für dieses Jahr die Kosten für   Mietwohnungen übernommen. Unser Hilfsprojekt mit der monatlichen Existenzsicherung für mittlerweile gut 250 Familien geht wie gewohnt weiter. Ebenso gehen unsere Patenschaften für 20 Waisenkinder monatlich weiter. Die Hilfe für ärztliche Behandlungen, Kauf von Medikamenten und kleinen OPs hat in den letzten Monaten zugenommen.  Der vorangegangene Krieg und die schweren Lebensbedingungen schwächen die Menschen, psychisch und körperlich. Hinzu kommen das marode Gesundheitssystem und die fehlenden finanziellen  Mittel der Einzelnen, um angemessen auf Krankheit behandelt werden zu können.


Lage in N-W-S
Die Städte Dschinderis und Sarmada waren intakte Städte, mit dem Erdbeben sind sie nun großflächig zerstört.  Ein gutes Jahr nach dem Erdbeben liegen immer noch sehr viele Häuser, Wohnungen und Straßen am Boden. Ein wesentlicher Teil der großen Hilfsorganisationen haben ihre Hilfe eingestellt.  Kleine NGOs wie unsere arbeiten weiter. Es ist ein Bild der Bedrückung, Trost- und Aussichtslosigkeit, so hören wir es immer wieder von unseren Kontaktpersonen und Helfern vor Ort. Es fehlt an Geld,  Gerätschaften und Knowhow, um aufzubauen.  Viele der Erdbebenopfer haben sich ihr Leben zwischen eingefallenen Häusern, Schutt , Kälte und Hitze  eingerichtet mit einer ungewissen und trostlosen Zukunft.  Dazu einen link zu einem Video  von unserem Kontaktmann  Abdel Fatah. Das Video ist von 10/23. An  der Situation hat sich heute kaum etwas  geändert:

Abdel Fatah spricht in dem Video: „Hier siehst Du wie die Leute in ihren zerstörten Wohnungen leben. Die Leute sagen, es ist besser als in Zelten zu sein. Das hier sind Zelte mit Leuten vor ihren zerstörten Häusern und Wohnungen …“

Hilfsprojekte in N-W-S
Seit gut einem Jahr besteht unsere Hilfe hauptsächlich im Einsatz für die Erdbebenopfer.
In einem unserer letzten Spendenberichte hatten wir Ihnen unserer Hilfe im Detail aufgezählt.  Seit Mitte letzten Jahres konzentrieren wir uns in N-W-S auf den Aufbau oder Ersatz von zerstörten Wohnungen. Dank Ihrer Spenden ist es möglich, dass u.a. nun sieben Familien wieder ein eigenes Zuhause haben. Mit Ihrer Unterstützung konnten unsere Helfer vor Ort zerstörte Wohnungen aufbauen bzw.  für sie ein neues Zuhause bauen.  Die letzten Projekte „Ein Zuhause für Zeinab und Abu Ali“ und ein „Dach, Fenster und Türen für Abu Mahmoud“ sind nun abgeschlossen:

Zeinab und ihre fünf Kinder konnten bereits im Dezember 2023 in ihr Haus einziehen. Dazu ein Video (vier der fünf Kinder sind zu sehen) von Abdel F., unser Kontaktmann und Organisator der Bauprojekte:

 

Abdel Fatah spricht im Video: „Wir sind hier in Zeinabs Haus.  Die Familie zieht nun vom Zelt ins Haus um. Alhamdullilah- Gott sei Dank!……. Das Haus ist komplett fertig…. Sie wohnen seit zwei Tagen im Haus. Danke an den Verein Hilfe f. Aleppo. ………… Hier ist Zeinab, Um Ahmed, die Mädchen bitte, Sie wollen sich bedanken (Zeinab: „Danke dem Verein, Gott gebe Euch Gutes“) Wie viele Hilfsorganisationen hast Du gefragt, um Dir zu helfen (Zeinab: „Wir haben viele gefragt, aber niemand wollte uns helfen, wir danken dem Verein sehr“) Schau, alles ist fertig. Danke vielmals dem Verein.“

Abu Mahmoud mit seiner Frau Hanan und seinen sechs Kindern, wie im letzten Spendenbericht mitgeteilt leben sie in einer gemauerten Baracke ohne Dach und eingesetzten Türen und Fenstern. Nun haben sie seit Anfang des Jahres ein Dach über dem Kopf und dazu Türen und Fenster, die gegen Wind und Kälte schützen. Hier können Sie den Bau des Daches sehen:

Abdel Fatah spricht:“ Schau das ist das Gerüst für das Dach…. Hier liegt noch die Plastikplane für das Dach …“

Abu Ali konnte in diesen Tagen mit seiner Frau Rua und seinen vier Kindern in sein neues Heim einziehen. Die behördlichen Anfangsprobleme und der Winter haben den Bau etwas in Länge gezogen. Um so glücklicher ist die Familie nun endlich wieder eigene vier Wände und ein Dach über dem Kopf zu haben. Hierzu ein Video (drei der vier Kinder sind zu sehen).

Abdel Fatah spricht in dem Video: „Wir sind jetzt in dem neuen Heim von Abu Ali, wir sind fertig mit dem Bau, die Familie ist eingezogen. ….  Sie richten alles langsam her…. (Abu Ali: „Gott segne Euch und Danke Euch (den Spendern und dem Verein), Gott sei Dank wir sind erlöst von dem Leben im Zelt,  von Kälte und Hitze. Die Freude ist zweifach, ein neues Heim und unser baldiges Ramadanfest“). Ihr habt der Familie wieder ein zu Hause gegeben. Danke dem Verein und den Spendern.“

Leider gibt es viele Familien, die Abdel Fatah nach Unterstützung zum Aufbau ihrer zerstörten Wohnungen fragen. Aktuell sind es zwei Familien, die wir vom Verein gerne unterstützen möchten, unsere Mittel lassen jedoch nur begrenzte Unterstützung zu. Hier die zwei Familien:

Sada, 65 Jahre Witwe mit ihrer Schwester Chidan 47 Jahre, ledig.
Sie leben von kleinen Verkäufen. Nach dem Erdbeben konnten sie mit Unterstützung von Verwandten notdürftig ein Gemäuer aufstellen.  Für den Bau eines Daches, dem Einbau von Türen und Fenstern war kein Geld vorhanden.  Der Bau eines Daches und der Einbau von Türen und Fenster kostet sie ca. 1850.-$.

Hier ein Video zu ihrer Behausung:

Abdel Fatah spricht: „Das ist die Wohnung der Witwe mit ihrer Schwester. Das provisorische Dach ist gegen Stürme mit Reifen festgebunden… lass uns drinnen die Wohnung filmen, das Dach hier- unten ist es gegen die Sonne gespannt, auch läuft es etwas schräg aus, damit der Regen abfließen kann. Das Dach müssten wir höher bauen, dazu Fenster und Türen einbauen, Du hast 2 Zimmer und sanitäre Anlagen …  wieviel Kinder hast Du? (Chidan spricht: „Ich bin ledig und lebe mit meiner Schwester, sie ist Witwe“).“

Abu Mustafa mit seiner Frau Fatme und sechs Kindern; vier sind von ihm und seiner Frau und zwei Kinder sind von seinem durch das Erdbeben verunglückten Bruders. Die Familie hat durch das Erdbeben alles verloren. Sie leben bei verschiedenen Verwandten. Eine kleine Stein- Baracke mit zwei Zimmern hat sich Abu Mustafa mit Hilfe der Verwandten aufbauen können. Der Rohbau steht, jedoch benötigt er Unterstützung, um Boden, Elektrik, sanitäre Anlagen, Wasser und Verputzen der Wände vornehmen zu können. Die Kosten hierfür sind mit etwa 3000.-$ veranschlagt.  Ein Foto der Familie ist im E-Mail-Anhang, hier ein Video zu dem Rohbau von Abu Mustafa:

Abdel Fatah.“ Hier ist die Wohnung vom Bruder Abu Mustafa, (A. Mustafa spricht:“ ich habe es gekauft, ein paar Verwandte haben geholfen. … ich brauche noch Boden, Elektrik … Aber mir fehlt das Geld…“). “Die zwei Kinder, die Du auf dem Foto siehst, sind von seinem Bruder.“  (A. Mustafa:“… ich wäre sehr dankbar, wenn ich mein Häuschen fertig bauen kann…. Das Umherziehen ist sehr schwer…“) „ … Ja hoffentlich bekommst du Hilfe … Hast du andere Hilfsorganisationen gefragt …“ („keine kann uns helfen, niemand …. alles habe ich selbst mir beschafft von Verwandten…“) Er braucht Fenster, Türen …  man kann sonst nicht in der Wohnung wohnen  …“

In den letzten Monaten, seit November 2023 haben wir in N-W-S zusätzlich zu den Wohnbauprojekten Heizkohle und Lebensmittelpakete an die Erdbebenopfer verteilt. Wir konnten damit knapp 400 Familien Wärme und Essen geben, die meisten von ihnen leben nach wie vor in Zelten.

Unsere Hilfe für Aleppo und für N-W-S geht weiter.  Es liegt uns am Herzen sowohl den notleidenden Menschen in Aleppo als auch den Erdbebenopfern in N-W-S zu helfen.  Mit Ihrer Unterstützung wird das Leben vieler Menschen erträglicher und hoffnungsvoller. Wir danken Ihnen vielmals!

Mit besten Grüßen

Sabbagh Mouna, im Namen des Vereins